IG Wiebachtal - Chronik

Erneute Einschläge im Wiebachtal

 

Das Wiebachtal war einmal das größte zusammenhängende Waldgebiet Radevormwalds. Die roten Markierungen zeigen die Ein-/ Kahlschläge der letzten sechs Jahre. Der gelbe Bereich ist aktuell in Arbeit.
 

Es ist erschreckend, welch ein Flickenteppich da übrig geblieben ist:

Interessant hierzu ist auch ein Artikel im Kölner Stadtanzeiger von 01. März 2016:

 

Auch hier haben auf mehreren Flächen inmitten der Fichtenwälder Kahlschläge stattgefunden. Eigentümer der Flächen und Auftraggeber für die Fällarbeiten: der belgische Holzhändler, der auch im Wiebachtal für die Einschläge verantwortlich ist. Hier hat das Regionalforstamt (!) Anzeige erstattet. Und auch die Gemeinde (!) ist nicht begeistert von der Art wie hier gewirtschaftet wird und bezieht klare Position.

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Radevormwald, 08. Februar 2016

 

 

Zu Besuch heute im Wiebachtal: der stellv. Bürgermeister von Rade Ralf-Udo Krapp, Kreistagsabgeordneter Rolf Schulte (beide CDU), die Ortsverbandssprecher der Grünen, Timo Lekatsas und Maya Benicke (beide Bündnis 90/ Die Grünen).

 

Trotz Rosenmontag hatten die Politiker Zeit gefunden, sich intensiv mit uns über die aktuelle Situation am 'Platten Kopp' auszutauschen und selbst Sturmtief 'Ruzica' hielt sie nicht von einem Besuch im Wiebachtal ab.

 

Beide Parteien waren entsetzt und betroffen von der Rücksichtslosigkeit, mit der hier gewirtschaftet wurde und sicherten uns ihre Unterstützung zu.

Und das schreibt die Presse:

 

 

 

 

 

 

15. Februar 2016, 'Baum-Fällungen: Politiker informieren sich', RGA

 

 

 

 

 

 

10. Februar 2016, 'Frostperiode war für den Wald zu kurz', Plüm, BM

Radevormwald, 05. Februar 2016

 

 

Waldbau brutal -

oder was vom 'Platten Kopp' noch übrig bleibt ...

 

700 Jahre nach der Stadtgründung wird der 'Rodung vor dem Walde' wieder alle Ehre gemacht.

 

Da sowohl die Forstbehörde, als auch der Kreis diesen rücktsichtslosen Aktivitäten machtlos (?), zumindest aber tatenlos gegenübersteht, haben wir uns mittlerweile sowohl an unseren Umweltminister Johannes Remmel, als auch an die Vorsitzenden der Landesverbände von NABU und BUND mit der Bitte um Unterstützung gewandt und sie zu einem Ortstermin ins Wiebachtal eingeladen.

Radevormwald, 31. Januar 2016

 

 

 

Der Harvester ist abtransportiert und in der sonntäglichen Stille offenbart sich das ganze Ausmaß der aktuellen Einschläge am 'Platten Kopp'. 

 

Uns entsetzt dabei nicht nur die unglaubliche Holzmenge, die hier in wenigen Tagen eingeschlagen wurden, sondern vor allem auch die rücksichtslosen Rückeaktivitäten, die kreuz und quer durch den Bestand führen - auch durch die unter Naturschutz stehenden Bereiche!

 

Gute fachliche Praxis sieht anders aus!

 

Sabine Fuchs

 

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Auch der BUND fordert in seinem aktuellen 'Waldbericht 2016', bestehende Gesetze und Verordnungen gerade in Schutzgebieten konsequent umzusetzen und Verstöße zu ahnden.

 

Um unsere Wälder davor zu schützen, für einen kurzfristigen Profit ausgebeutet zu werden, muss in einigen Ländern und auf Bundesebene endlich auch der ordnungsrechtliche Rahmen verbessert werden, u.a. durch eine klare, dem Natur- und Waldschutz gerecht werdende Definition der guten fachlichen Praxis!

Der 'Platte Kopp' wird 'platt' gemacht

Radevormwald, im Januar 2016

 

 

 

 

 

Und wieder ein muß ein besonders schöner Teil des Wiebachtals an die bittere Realität der Holzwirtschaft glauben.

Gute zwei Jahre ist der letzte große Einschlag im Wiebachtal her, doch seit einigen Tagen - mit Beginn der Frostperiode - ist vom frühen Morgen bis zum Einbruch der Dunkelheit das Röhren der Forstmaschinen zu hören. Nach dem Verkauf des ehemaligen Staatsforstes Wiebachtal im Jahr 2007 an einen Holzgroßhändler, wurden in mehreren Zügen alle schlagreifen Fichten geerntet.

 

Nachdem der 'Platte Kopp' mittlerweile nahezu fichtenrein ist, wird in diesen Tagen Buche eingeschlagen und mit schweren Maschinen und hohem Aufwand aus dem steilen Hang an der Vorsperre geborgen. Die Rückeschäden sind gewaltig und der Einschlag wird erheblich größer, als wir erwartet hatten.

 

Die Arbeiten sind noch lange nicht beendet und wir mögen uns kaum vorstellen, wie die Wege aussehen, wenn in den kommenden Tagen der Frost aus dem Boden geht und die Langholztransporter unzählige Male unterwegs sind ...

 

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Diese starke Durchforstung mit (verhältnismäßig) junger Buche, die noch mindestens 20 bis 40 Jahre bis zur Ernte hätte stehen bleiben können, ist weder unter ökonomischen, noch unter ökologischen Gesichtspunkten sinnvoll. Es zu befürchten, dass gerade in den besonders intensiv bearbeiteten Bereichen in den nächsten Jahren - auch durch zu erwartende Sturmschäden - weder Buchen noch Fichten stehen bleiben werden.

Und dass hier Zukunftsbäume als Automatenholz vermutlich zu Pellets verarbeitet werden, empfinden wir als reine Provokation!

 

Hier wird die Naturschutzverordnung wieder einmal auf das Äußerste strapaziert. Der dehnbare Begriff der 'guten fachlichen Praxis' erhebt kaum Einschränkungen bei der forstlichen Nutzung des Naturschutzgebietes und legitimiert sowohl Einschläge, als auch Rückeaktivitäten. Es steht zu befürchten, dass andere Waldbesitzer hier nachziehen und erst dann wieder Ruhe im Wiebachtal einkehrt, wenn auch der der letzte Baum gefallen ist.

 

Da hier wiederholt die Auflagen der Naturschutzverordnung mißachtet werden und die Forst- und Rückeschäden der 'guten fachlichen Praxis' in erheblichem Maße widersprechen, werden wir nicht umhin kommen, uns hier direkt an die Landesforstbehörde zu wenden und den Begriff der 'guten fachlichen Praxis' rechtlich und politisch prüfen zu lassen.

 

Sabine Fuchs

Und das schreibt die Presse:

 

 

 

 

 

 

 

28. Januar 2016, 'IG Wiebachtal kritisiert erneute Abholzung', Rüttgen, BM

 

 

 

 

 

 

 

29. Januar 2016, 'Im Wiebachtal fallen die Buchen', Lehmann, RGA